Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Buddy-Blog: Bettina Schragl analysiert die Rückstufungen durch Moody`s

Magazine aktuell


#gabb aktuell



06.06.2012, 3271 Zeichen



(Autorin: Bettina Schragl)

Wenn alles weggestresst wird

Die Rückstufungen von Moody’s für die heimischen Grossbanken hinterlassen in den Aktienkursen zur Wochenmitte keine Spuren. „Das kommt nicht überraschend und sollte man nicht überbewerten“, urteilt denn auch OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny in einer ersten Reaktion.

Zur Erinnerung: Moody’s hat als Folge der Schuldenkrise in der Euro-Region im Februar 114 europäische Banken auf Überprüfung gesetzt. Da wird es in den kommenden Wochen somit noch zahlreiche Rückstufungen setzen.
Die von Moody’s genannten Hauptgründe für die Downgrades von Erste, RBI und Bank Austria sind nicht neu: Osteuropa, anhaltend hohe Risikokosten, Euro-Verschuldungskrise, Kapitalausstattung.

Die beschränkten Kapitalpuffer werden von Moody’s als wichtigster negativer Einflussfaktor auf die Credit Ratings der drei grossen Banken genannt. Es haben zwar alle drei die Kapitalquoten erhöht und erfüllten bereits per Ende März die für Juni vorgesehene EBA-Hürde von 9%. In einem „schlimmen Stress-Szenario“ würden die Kapitalquoten aber signifikant leiden, so die Rating-Experten. Und die Moody’s-Szenario-Analysen legen halt dann die Schwächen der Banken offen: Im sogenannten Basis-Stress-Szenario fahren die von Moody’s gerateten Austro-Banken (dazu zählen etwa auch Hypo Tirol, ÖVAG, Bawag PSK, Kommunakredit, etliche Raiffeisen-Landesbanken) einen kumulierten Verlust von 26,4 Mrd. Euro ein, im „schlimmen Stress-Szenario“ sind es 54,6 Mrd. Euro. Klar, angesichts eines Kernkapitals (Tier 1) von insgesamt 45,9 Mrd. Euro per Ende 2011 schlackern da die Ohren. Natürlich sollte man stets von härteren Zeiten ausgehen, aber „wegstressen“ kann man halt auch alles…

Ein bisserl ist das so, als sagt man einem Übergewichtigen, der von 160 auf 130 Kilo abgemagert und ein zweistelliges Gewicht im Auge hat, dass er ohnehin bald an Schlaganfall oder Herzinfarkt sterben wird.

Ein weiterer Punkt: Moody’s geht von vorerst anhaltend hohen Risikokosten für CEE/CIS aus (auch die Banken selbst sehen zumindest für heuer nichts anderes). Es wird aber auch angeführt, dass gerade in diesen Regionen ansehnliche Erträge vor Risikokosten (mehr als die Peers in Westeuropa) erwirtschaftet werden. Diese Erträge wiederum sorgten dafür, dass nicht stärker am Ratingrad nach unten gedreht wurde, erklärt Moody’s.

Ein schlichter Kopf, der mit der Ratinglogik nicht so vertraut ist, könnte da verwirrt werden. Zum einen ist CEE/CIS ein grosser Risikofaktor, zum anderen ist vor Vorsorge eh alles super? Muss dann wohl auch heissen, dass, sobald die Risikokosten in Osteuropa sinken, die Ratings der Austro-Banken nur so nach oben schiessen müssten.

Insgesamt soll hier freilich nichts beschönigt werden. Und dass die Sichtweise auf Osteuropa zwischen heimischen Banken und internationalen Rating-Experten differiert, ist auch nicht neu. „Das Wichtigste ist, dass der Bankensektor quer über die Regionen Zentraleuropa, Südosteuropa und die GUS-Staaten strukturell seit 2008/2009 deutlich verbessert dasteht und gegenüber Ansteckungseffekten deutlich resistenter geworden ist“, sagt RBI-Chefanalyst Peter Brezinschek in einer ersten Reaktion.
Womit wir wieder beim Beispiel mit den 160 Kilo wären...

(aus dem Börse Express vom 6.6., mehr Kommentare von Bettina HIER)



BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #646: ATX TR virtuell erneut auf High, Warimpex-Chance und Feiertagsmashup mit dem Live-Blick Börsenradio2go




 

Bildnachweis

1.

Aktien auf dem Radar:Österreichische Post, Palfinger, RHI Magnesita, Flughafen Wien, EuroTeleSites AG, Rosenbauer, Wienerberger, Andritz, VIG, Strabag, SBO, Porr, Addiko Bank, Lenzing, Pierer Mobility, Verbund, voestalpine, Wolford, Wiener Privatbank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, FACC, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria.


Random Partner

VIG
Die Vienna Insurance Group (VIG) ist mit rund 50 Konzerngesellschaften und mehr als 25.000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv. Bereits seit 1994 notiert die VIG an der Wiener Börse und zählt heute zu den Top-Unternehmen im Segment “prime market“ und weist eine attraktive Dividendenpolitik auf.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A347X9
AT0000A2H9F5
AT0000A39G83
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    BSN MA-Event AT&S
    Star der Stunde: Rosenbauer 0.5%, Rutsch der Stunde: Frequentis -0.56%
    Star der Stunde: Austriacard Holdings AG 0.64%, Rutsch der Stunde: Erste Group -0.31%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Kontron(1)
    Star der Stunde: Lenzing 2.21%, Rutsch der Stunde: OMV -0.15%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Wienerberger(1), Lenzing(1), ams-Osram(1)
    Star der Stunde: RHI Magnesita 2.48%, Rutsch der Stunde: Warimpex -4.38%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(1), OMV(1)
    Star der Stunde: RHI Magnesita 1.89%, Rutsch der Stunde: Warimpex -8.12%

    Featured Partner Video

    Börsenradio Live-Blick, Mo. 29.4.24: DAX rauf, 3x Dividendenzahler, Vorteil Daimler Truck und Commerzbank, Nachteil Deutsche Bank

    Christian Drastil mit dem Live-Blick aus dem Studio des Börsenradio-Partners audio-cd.at in Wien wieder intraday mit Kurslisten, Statistiken und News aus Frankfurt und Wien. Es ist der Podcast, der...

    Books josefchladek.com

    Sergio Castañeira
    Limbo
    2023
    ediciones anómalas

    Dominic Turner
    False friends
    2023
    Self published

    Carlos Alba
    I’ll Bet the Devil My Head
    2023
    Void

    Martin Parr
    The Last Resort
    1986
    Promenade Press

    Christian Reister
    Driftwood 15 | New York
    2023
    Self published

    Buddy-Blog: Bettina Schragl analysiert die Rückstufungen durch Moody`s


    06.06.2012, 3271 Zeichen

    (Autorin: Bettina Schragl)

    Wenn alles weggestresst wird

    Die Rückstufungen von Moody’s für die heimischen Grossbanken hinterlassen in den Aktienkursen zur Wochenmitte keine Spuren. „Das kommt nicht überraschend und sollte man nicht überbewerten“, urteilt denn auch OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny in einer ersten Reaktion.

    Zur Erinnerung: Moody’s hat als Folge der Schuldenkrise in der Euro-Region im Februar 114 europäische Banken auf Überprüfung gesetzt. Da wird es in den kommenden Wochen somit noch zahlreiche Rückstufungen setzen.
    Die von Moody’s genannten Hauptgründe für die Downgrades von Erste, RBI und Bank Austria sind nicht neu: Osteuropa, anhaltend hohe Risikokosten, Euro-Verschuldungskrise, Kapitalausstattung.

    Die beschränkten Kapitalpuffer werden von Moody’s als wichtigster negativer Einflussfaktor auf die Credit Ratings der drei grossen Banken genannt. Es haben zwar alle drei die Kapitalquoten erhöht und erfüllten bereits per Ende März die für Juni vorgesehene EBA-Hürde von 9%. In einem „schlimmen Stress-Szenario“ würden die Kapitalquoten aber signifikant leiden, so die Rating-Experten. Und die Moody’s-Szenario-Analysen legen halt dann die Schwächen der Banken offen: Im sogenannten Basis-Stress-Szenario fahren die von Moody’s gerateten Austro-Banken (dazu zählen etwa auch Hypo Tirol, ÖVAG, Bawag PSK, Kommunakredit, etliche Raiffeisen-Landesbanken) einen kumulierten Verlust von 26,4 Mrd. Euro ein, im „schlimmen Stress-Szenario“ sind es 54,6 Mrd. Euro. Klar, angesichts eines Kernkapitals (Tier 1) von insgesamt 45,9 Mrd. Euro per Ende 2011 schlackern da die Ohren. Natürlich sollte man stets von härteren Zeiten ausgehen, aber „wegstressen“ kann man halt auch alles…

    Ein bisserl ist das so, als sagt man einem Übergewichtigen, der von 160 auf 130 Kilo abgemagert und ein zweistelliges Gewicht im Auge hat, dass er ohnehin bald an Schlaganfall oder Herzinfarkt sterben wird.

    Ein weiterer Punkt: Moody’s geht von vorerst anhaltend hohen Risikokosten für CEE/CIS aus (auch die Banken selbst sehen zumindest für heuer nichts anderes). Es wird aber auch angeführt, dass gerade in diesen Regionen ansehnliche Erträge vor Risikokosten (mehr als die Peers in Westeuropa) erwirtschaftet werden. Diese Erträge wiederum sorgten dafür, dass nicht stärker am Ratingrad nach unten gedreht wurde, erklärt Moody’s.

    Ein schlichter Kopf, der mit der Ratinglogik nicht so vertraut ist, könnte da verwirrt werden. Zum einen ist CEE/CIS ein grosser Risikofaktor, zum anderen ist vor Vorsorge eh alles super? Muss dann wohl auch heissen, dass, sobald die Risikokosten in Osteuropa sinken, die Ratings der Austro-Banken nur so nach oben schiessen müssten.

    Insgesamt soll hier freilich nichts beschönigt werden. Und dass die Sichtweise auf Osteuropa zwischen heimischen Banken und internationalen Rating-Experten differiert, ist auch nicht neu. „Das Wichtigste ist, dass der Bankensektor quer über die Regionen Zentraleuropa, Südosteuropa und die GUS-Staaten strukturell seit 2008/2009 deutlich verbessert dasteht und gegenüber Ansteckungseffekten deutlich resistenter geworden ist“, sagt RBI-Chefanalyst Peter Brezinschek in einer ersten Reaktion.
    Womit wir wieder beim Beispiel mit den 160 Kilo wären...

    (aus dem Börse Express vom 6.6., mehr Kommentare von Bettina HIER)



    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #646: ATX TR virtuell erneut auf High, Warimpex-Chance und Feiertagsmashup mit dem Live-Blick Börsenradio2go




     

    Bildnachweis

    1.

    Aktien auf dem Radar:Österreichische Post, Palfinger, RHI Magnesita, Flughafen Wien, EuroTeleSites AG, Rosenbauer, Wienerberger, Andritz, VIG, Strabag, SBO, Porr, Addiko Bank, Lenzing, Pierer Mobility, Verbund, voestalpine, Wolford, Wiener Privatbank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, FACC, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria.


    Random Partner

    VIG
    Die Vienna Insurance Group (VIG) ist mit rund 50 Konzerngesellschaften und mehr als 25.000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv. Bereits seit 1994 notiert die VIG an der Wiener Börse und zählt heute zu den Top-Unternehmen im Segment “prime market“ und weist eine attraktive Dividendenpolitik auf.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A347X9
    AT0000A2H9F5
    AT0000A39G83
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      BSN MA-Event AT&S
      Star der Stunde: Rosenbauer 0.5%, Rutsch der Stunde: Frequentis -0.56%
      Star der Stunde: Austriacard Holdings AG 0.64%, Rutsch der Stunde: Erste Group -0.31%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Kontron(1)
      Star der Stunde: Lenzing 2.21%, Rutsch der Stunde: OMV -0.15%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: Wienerberger(1), Lenzing(1), ams-Osram(1)
      Star der Stunde: RHI Magnesita 2.48%, Rutsch der Stunde: Warimpex -4.38%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 9-10: Kontron(1), OMV(1)
      Star der Stunde: RHI Magnesita 1.89%, Rutsch der Stunde: Warimpex -8.12%

      Featured Partner Video

      Börsenradio Live-Blick, Mo. 29.4.24: DAX rauf, 3x Dividendenzahler, Vorteil Daimler Truck und Commerzbank, Nachteil Deutsche Bank

      Christian Drastil mit dem Live-Blick aus dem Studio des Börsenradio-Partners audio-cd.at in Wien wieder intraday mit Kurslisten, Statistiken und News aus Frankfurt und Wien. Es ist der Podcast, der...

      Books josefchladek.com

      Christian Reister
      Driftwood 15 | New York
      2023
      Self published

      Vladyslav Krasnoshchok
      Bolnichka (Владислава Краснощока
      2023
      Moksop

      Gregor Radonjič
      Misplacements
      2023
      Self published

      Carlos Alba
      I’ll Bet the Devil My Head
      2023
      Void

      Ed van der Elsken
      Liebe in Saint Germain des Pres
      1956
      Rowohlt